Schnitt und Erhaltungsmaßnahmen im Holundergarten

Die Verarbeitung von Holunder hat in unserem Betrieb bereits einige Tradition. Seit fast 30 Jahren erzeugen wir am Wastlhof in Aichlham einen Edelbrand aus den schwarzen Beeren, die auch Bestandteil der einschlägigen Superfood-Listen sind. Seit mehreren Jahren verwenden wir den schwarzen Holunder auch für Mischsäfte mit Äpfeln und Birnen. Weil nicht jedes Jahr ausreichend Holunder auf den Sträuchern rund um den Hof und in den umliegenden Wäldern verfügbar ist, unterliegt die Produktion relativ starken Schwankungen. Deshalb haben wir vor drei Jahren unsere Obstgärten um einen eigenen Holundergarten mit knapp 50 Bäumchen ergänzt. Gepflanzt haben wir Edelholunder der Sorte Haschberg.

Die Auspflanzung erfolgte mit Setzlingen aus einjährigen Trieben, die seit drei Jahren und auch in den kommenden Jahren zu Holunderbäumen mit einer Stammhöhe von rund 1 Meter erzogen werden. Heuer haben wir den Schnitt und die damit verbundene Formierung Ende Februar vorgenommen.

Beim Schnitt halten wir uns grundsätzlich an die Regel, dass der Holunder am besten auf den einjährigen Trieben (unverzweigte Triebe aus dem Vorjahr) fruchtet. Es werden daher alle Äste, die sich im Vorjahr mit Fruchttrieben verzweigt haben, entfernt. Ansonsten greifen wir bei den Schnittmaßnahmen weniger auf Lehrbücher als auf eigene Erfahrungen zurück.

Wird der Holunder über mehrere Jahre nicht verjüngt, entsteht ein ziemliches Gewirr aus Ästen und Zweigen, die immer kleinere und auch immer weniger Fruchtdolden tragen. Außerdem bilden sich immer weniger starke Jungtriebe.

Nicht immer halten sich die jungen Bäumchen an das Lehrbuch und an unsere Wünsche und Vorstellungen. Aber auch mit einem krummen Stamm wird der Holunderbaum schöne Früchte tragen.

Mit den heurigen Schnittmaßnahmen haben wir den Verbissschutz (Netz) für die Jungpflanzen durch einen Fegeschutz für die jungen Stämme ersetzt. Deshalb waren die Erhaltungsarbeiten heuer auch wesentlich aufwändiger als üblich. Der neue Baumschutz bringt auch eine wesentliche Erleichterung beim Mähen und Mulchen rund um die Bäume.

Wir hoffen, dass es im Frühjahr und Sommer dann so ausschaut: