Schnitt und Erziehung der Weinstöcke

Je nach Witterung und bei konstanten Temperaturen über dem Gefrierpunkt ist Ende Februar/Anfang März der richtige Zeitpunkte für den Schnitt der Weinstöcke. Bei uns am Wastlhof wurden die Weinstöcke (Isabella Trauben) im Abstand von zwei Metern gepflanzt und als Doppelkordon erzogen. Dabei werden vom Stamm in 80 cm Höhe und in 150 cm Höhe links und rechts jeweils zwei Flachbögen oder Strecker am Spalierdraht gezogen. Von diesen Flachbögen wachsen von jedem Auge die Jahrestriebe in die Höhe. Nur auf diesen Jahrestrieben wachsen Blätter und Trauben. Im darauffolgenden Jahr werden die Vorjahrestriebe auf Zapfen mit einem oder zwei Augen zurückgeschnitten, aus denen wieder neue Jahrestriebe wachsen. Durch den starken Rückschnitt auf Zapfen wird ein starkes Triebwachstum gefördert.

Werden die Triebe auf den Streckern mehrere Jahre auf Zapfen geschnitten werden diese natürlich immer länger und sterben teilweise auch ab. Wenn ein geeigneter Jahrestrieb nahe der Stockbasis vorhanden ist, sollte der alte, schon vergreiste Strecker durch den neuen Trieb ersetzt werden.

Weil die Weinreben sehr stark wuchern, sind jedes Jahr konsequente Schnitt- und Erziehungsmaßnahmen notwendig, wenn man eine gleichmäßige Ernte haben will. Schnittmaßnahmen sind auch während des Sommers erforderlich. Beim sogenannten Gipfeln werden die überlangen Triebe vier oder fünf Augen (Blätter) oberhalb der Trauben geschnitten. Weil im Winter in den Trieben auch Zucker gespeichert wird, ist es vorteilhaft, zuvor die überschüssigen Triebe zu entfernen. Für die Reife der Trauben ist es außerdem wichtig, dass die Blätter vor den Trauben für eine direkte Sonneneinstrahlung entfernt werden.

Obwohl die Natur gerne ihr eigenes Süppchen kocht und nicht alles nach Schema F abläuft kann man mit dem richtigen Schnitt bei den Weinstöcken doch den gewünschten Effekt erzielen.